Selbstständig, aber planlos bei Steuern & Co.?

Du willst ein Unternehmen gründen oder bist schon selbstständig – aber die Themen Steuern, Buchhaltung und Finanzamt bereiten dir Kopfzerbrechen?

Dann bist du hier richtig: Auf Tax Know How findest du verständliche Erklärungen, praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen und ehrliche Tipps aus dem Alltag.

Für Gründer:innen, Freiberufler und Selbstständige, die nicht nur loslegen, sondern auch durchblicken wollen.

Versicherungen für Gründer: Was ist Pflicht, was sinnvoll?

Der Schritt in die Selbstständigkeit bringt viel Freiheit, aber auch Verantwortung mit sich – auch beim Thema Absicherung. Welche Versicherungen brauchst du als Gründer wirklich? Welche sind gesetzlich verpflichtend und welche nur in bestimmten Fällen sinnvoll? In diesem Beitrag bekommst du einen praxisnahen Überblick über die wichtigsten Versicherungen für Selbstständige.


Krankenversicherung – Pflicht für alle

In Deutschland gilt Versicherungspflicht. Auch als Selbstständiger musst du eine Krankenversicherung nachweisen – entweder gesetzlich oder privat.

Gesetzliche Krankenversicherung (GKV):

  • Beitrag richtet sich nach deinem Einkommen

  • Mindestbeitrag ca. 180–220 €/Monat (Stand 2025)

  • Familienversicherung nicht mehr möglich

Private Krankenversicherung (PKV):

  • Beitrag richtet sich nach Alter, Gesundheitszustand, Tarif

  • Oft günstiger als GKV bei jungen Gründern

  • Wechsel zurück in GKV später schwierig

Tipp: Wer nur nebenberuflich selbstständig ist, kann ggf. in der GKV bleiben.

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Pflegeversicherung – automatisch mitversichert

Egal ob GKV oder PKV: Die Pflegeversicherung ist immer gekoppelt und wird automatisch mit abgerechnet.


Rentenversicherung – nicht für alle Pflicht

Die meisten Selbstständigen sind nicht rentenversicherungspflichtig. Es gibt aber Ausnahmen:

Pflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung besteht z. B. für:

  • Lehrer, Erzieher, Pflegekräfte

  • Handwerker in zulassungspflichtigen Gewerken

  • Künstler und Publizisten (über Künstlersozialkasse)

Freiwillige Absicherung: Du kannst auch freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen oder dich privat absichern (z. B. Rürup-Rente, Fonds, Immobilien).


Berufshaftpflicht – in vielen Branchen ein Muss

Die Berufshaftpflichtversicherung schützt dich, wenn du bei deiner Tätigkeit Fehler machst, die finanzielle Schäden bei Kunden verursachen.

Besonders wichtig für:

  • Berater, Coaches, IT-Dienstleister

  • Heilberufe (z. B. Heilpraktiker, Physiotherapeuten)

  • Architekten, Ingenieure

In manchen Branchen gesetzlich vorgeschrieben, z. B. bei bestimmten Heilberufen oder im Bauwesen.


Betriebshaftpflicht – bei Sach- und Personenschäden

Die Betriebshaftpflicht deckt Schäden an Dritten ab, z. B. wenn jemand in deinem Büro stürzt oder du beim Kunden etwas beschädigst.

Wichtig für:

  • Handwerksbetriebe

  • Einzelhandel

  • Gastronomie

Nicht zu verwechseln mit der Berufshaftpflicht – oft lohnt sich eine Kombination.

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Berufsunfähigkeitsversicherung – Absicherung deiner Arbeitskraft

Wenn du krank wirst oder einen Unfall hast und dauerhaft nicht mehr arbeiten kannst, springt diese Versicherung ein.

  • Je früher abgeschlossen, desto günstiger

  • Wichtig: Seriöse Gesundheitsprüfung, möglichst frühe Absicherung

Gerade für Solo-Selbstständige oft existenziell wichtig – da es keine Lohnfortzahlung gibt.


Weitere sinnvolle Versicherungen (je nach Branche und Risiko)

  • Rechtsschutzversicherung: Für rechtliche Auseinandersetzungen (z. B. Verträge, Mahnungen)

  • Elektronikversicherung: Schutz für Technik, Geräte, Softwarelizenzen

  • Inhaltsversicherung: Schutz bei Diebstahl, Feuer, Wasserschäden

  • Betriebsunterbrechungsversicherung: Wenn der Betrieb stillsteht (z. B. nach Brand oder Unfall)


Private Absicherungen nicht vergessen

Neben den beruflichen Versicherungen solltest du auch privat vorsorgen:

  • Private Haftpflichtversicherung: Pflicht für jeden – auch als Selbstständiger

  • Unfallversicherung: Wenn du dich gegen private Unfälle absichern möchtest

  • Hausratversicherung: Schutz für dein privates Eigentum


Fazit: Versicherungsschutz mit Augenmaß wählen

Nicht alles ist Pflicht, aber vieles ist sinnvoll – gerade, wenn du Risiken realistisch einschätzt. Krankenversicherung ist gesetzlich vorgeschrieben, Rentenversicherung gilt nur für bestimmte Gruppen. Alles andere hängt stark von deiner Tätigkeit, deinem Einkommen und deinem Sicherheitsbedürfnis ab.

Wenn du unsicher bist, welche Versicherungen du wirklich brauchst, frag gern nach – oder lass dich unabhängig beraten. Hauptsache: Du gehst nicht ungeschützt ins Risiko.


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