Selbstständig, aber planlos bei Steuern & Co.?
Du willst ein Unternehmen gründen oder bist schon selbstständig – aber die Themen Steuern, Buchhaltung und Finanzamt bereiten dir Kopfzerbrechen?
Dann bist du hier richtig: Auf Tax Know How findest du verständliche Erklärungen, praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen und ehrliche Tipps aus dem Alltag.
Für Gründer:innen, Freiberufler und Selbstständige, die nicht nur loslegen, sondern auch durchblicken wollen.
Wenn du dich selbstständig machst, wirst du schnell merken: Es gibt nicht nur „die eine Steuer“. Stattdessen tauchen plötzlich Begriffe wie Einkommensteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Körperschaftsteuer und mehr auf. Viele Gründer fühlen sich davon anfangs erschlagen – dabei ist es gar nicht so kompliziert, wenn man die Grundlagen versteht. In diesem Beitrag schauen wir uns die wichtigsten Steuerarten an, die für Selbstständige relevant sind, und erklären dir, worauf du achten musst.
Die wichtigste Steuer für Selbstständige ist die Einkommensteuer. Sie wird auf deinen Gewinn fällig, den du mit deiner Tätigkeit machst. Wenn du ein Einzelunternehmen oder Freiberufler bist, gilt: Du und dein Unternehmen sind steuerlich eins. Der Gewinn aus deinem Geschäft wird mit deinem übrigen Einkommen (z. B. aus Vermietung oder Kapitalerträgen) zusammengerechnet und nach dem Einkommensteuertarif besteuert.
Wichtig:
Jeder zahlt erst ab dem Grundfreibetrag Steuern (2024: ca. 11.000 € pro Jahr).
Je höher dein Gewinn, desto höher der Steuersatz (progressiv bis ca. 45 %).
Du musst Einkommensteuer-Vorauszahlungen leisten, die auf Basis der letzten Steuererklärung berechnet werden.
Praxis-Tipp: Lege von Anfang an Rücklagen beiseite, damit dich die Steuerzahlungen nicht kalt erwischen.
Die Umsatzsteuer (oft umgangssprachlich Mehrwertsteuer genannt) betrifft fast alle Selbstständigen, außer du nutzt die Kleinunternehmerregelung. Wenn du umsatzsteuerpflichtig bist, stellst du auf deinen Rechnungen die Umsatzsteuer (z. B. 19 % oder 7 %) in Rechnung und führst diese ans Finanzamt ab. Gleichzeitig kannst du die Umsatzsteuer (Vorsteuer), die du selbst bei Einkäufen gezahlt hast, abziehen.
Wichtig:
Kleinunternehmer (Umsatz bis 22.000 € im Vorjahr, ab 2025: 25.000 €) dürfen auf die Umsatzsteuer verzichten.
Wenn du ins EU-Ausland oder Drittländer verkaufst, gelten besondere Regeln (Reverse Charge, innergemeinschaftliche Lieferungen).
Umsatzsteuer-Voranmeldungen müssen regelmäßig abgegeben werden – monatlich, vierteljährlich oder jährlich, je nach Umsatzhöhe.
Praxis-Tipp: Nutze ein Buchhaltungstool, das dir die Voranmeldungen vorbereitet. Das spart Zeit und Nerven.
Nicht jeder Selbstständige zahlt Gewerbesteuer. Freiberufler (z. B. Ärzte, Rechtsanwälte, Designer, Journalisten) sind davon befreit. Gewerbetreibende, z. B. Händler oder Handwerker, müssen Gewerbesteuer zahlen, sobald ihr Gewinn den Freibetrag von 24.500 € überschreitet.
Wichtig:
Der Steuersatz variiert je nach Gemeinde (Hebesatz).
Die gezahlte Gewerbesteuer kann teilweise auf die Einkommensteuer angerechnet werden.
Praxis-Tipp: Erkundige dich bei deiner Gemeinde nach dem Hebesatz – das hilft dir bei der Planung.
Wenn du als UG, GmbH oder AG gründest, zahlst du keine Einkommensteuer auf den Gewinn, sondern Körperschaftsteuer. Diese liegt pauschal bei 15 % auf den Unternehmensgewinn. Zusätzlich fällt meist Gewerbesteuer an.
Praxis-Tipp: Auch wenn die Steuersätze niedriger wirken, unterschätze nicht die zusätzlichen Kosten (z. B. Bilanzierungspflicht, Steuerberaterkosten).
Je nach Branche und Geschäft können noch weitere Steuerarten auftauchen:
Lohnsteuer: Wenn du Mitarbeiter beschäftigst, führst du Lohnsteuer für sie ab.
Grundsteuer: Wenn du betrieblich genutzte Immobilien hast.
Kfz-Steuer: Wenn du einen Firmenwagen hast.
Abgeltungsteuer: Auf Kapitalerträge, z. B. aus Firmenanlagen.
Ja, das Thema Steuern ist komplex – aber wenn du die Grundlagen kennst, kannst du gut planen und Überraschungen vermeiden. Es lohnt sich, dir früh einen Überblick zu verschaffen und gegebenenfalls einen Steuerberater ins Boot zu holen, der dich bei deinen spezifischen Fragen unterstützt.
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